In diesem Grab auf dem Friedhof in Altenstadt liegen noch immer die Gebeine damals nicht mehr identifizierbarer Franzosen und Deutscher zusammen. Sobald die Schlacht vorüber war, unterschied man weder bei den Toten noch bei den Verwundeten länger zwischen Freund und Feind. Von der Elsässer Bevölkerung wurden auch viele verwundete Deutsche, die man auf den Schlachtfeldern zurückgelassen hatte, gepflegt.
Eindrücke aus den Tuchfabriken
Diese Dampfmaschine ist noch heute im Tuchfabrik-Museum von New Lenark in Schottland zu sehen. Mit solchen Dampfmaschinen wurden sämtliche Aggregate in den Tuchfabriken angetrieben. Der Dampf wurde durch Leitungsrohre, die häufig ungesichert waren, geleitet und trieb die sogen. Transmissionsriemen an, die wiederum die Maschinen bewegten.
Die Krempelmaschine diente dazu, die Rohwolle zu kämmen (im Fachbegriff zu karden) und die Vliese daraus herzustellen, die man später in den Spinnsälen mit den Selfaktoren zu festerem Garn verzwirnte.
Die Arbeit an einer solchen Krempelmaschine war sehr gefährlich, da die zahlreichen Rollen rundum alle mit scharfen Zähnen besetzt waren und ununterbrochen rotierten. Die Arbeiter fassten mit bloßen Händen in diese Maschinen, um Störungen zu beheben oder Wartungsarbeiten durchzuführen. Wer Pech hatte und mit dem Arm in die Krempelmaschine geriet, verblutete häufig, bevor Hilfe zur Stelle war.
Beachten Sie auch die freiliegenden Transmissionsriemen. Auch wer damit in Berührung kam, konnte sich aufs Schlimmste verletzten.
Hier sehen wir einen Teil eines sogen. Selfaktors. Diese Maschine zum Verzwirnen der Vliese zu Garn wurde Ende des 18. Jahrhunderts in England erfunden (im dortigen Textilfabrikzentrum in Manchester).
Sie galt den Erfindern als großer Fortschritt, machte sie doch die mühsame Handspinnerei überflüssig.
Leider war die Arbeit für die Frauen und Kinder, die an diesen Selfaktoren beschäftigt wurden, sehr viel mühsamer als die Handspinnerei. Eine Arbeiterin bediente einen Abschnitt mit 140 Spulen, die sich entlang der im Vordergrund sichtbaren Schiene beständig vor und zurück bewegten. Ihre Aufgabe bestand vor allen Dingen darin, die abgerissenen Fäden wieder anzuknüpfen. Auf diese Weise konnte eine Arbeiterin in ihrer 13 stündigen Schicht zwischen 10 und 15 km Wegstrecke zurücklegen.
Zur Kinderarbeit in diesen Spinnsälen komme ich später.
Hier sehen Sie einen mechanischen Webstuhl, eine Erfindung, mit der die ehemals gebräuchlichen Handwebstühle abgelöst wurden.
Wie überall in den Fabriksälen herrschte auch in der Weberei ein unbeschreiblicher Lärm. Bei einer Führung im Fabrikmuseum in Crimmitschau in Sachsen stellte die Museumsangestellte lediglich zwei der im Saal vorhandenen 58 Webstühle in Bewegung. Sofort verstand man sein eigenes Wort nicht mehr und die Ohren begannen zu dröhnen.
Kein Wunder, dass Gehörschäden zu den häufigsten gesundheitlichen Schäden durch die Arbeit an diesen Webstühlen führte.
Aber es gab noch gefährlichere Arbeitsplätze als die Spinnerei oder Weberei. Wer mit dem Färben von Stoffen beschäftigt war, war ätzenden Giftstoffen (z.B. Essigsäure oder Ammoniak) schutzlos ausgesetzt.
U.a. waren Hautkrankheiten die Folge.
Auf diesem Foto aus der Tuchfabrik Müller in Euskirchen ist gut zu erkennen, dass diese Giftstoffe sogar den Boden, auf dem sie abgestellt waren, in Mitleidenschaft gezogen haben. Es ist leicht vorstellbar, was mit Menschen geschah, die tagtäglich mit diesen Stoffen umgehen mussten.
Hier sehen Sie eine Nopperei, den Arbeitsplatz, den Irene in der Tuchfabrik in Lambrecht innehatte.
Obwohl die Arbeit in der Nopperei genauso anstrengend und aufreibend war wie an anderen Orten in der Fabrik, wurde sie am schlechtesten bezahlt. Die Frauen standen in ihrer gesamten Schicht an diesen schrägen Tischen und kontrollierten die Stoffe auf Farb- oder Webfehler, die sie dann ausbesserten.
Kinderarbeit
Kinderarbeit gehört mit zu den erschütterndsten Folgen der damaligen Lebensumstände von Arbeiterfamilien, deren gesamtes Einkommen oft nicht ausreichte, um einen menschenwürdigen Lebensunterhalt zu ermöglichen.
Hier sehen Sie ein erschütterndes Bild aus einer Spinnerei in Manchester. Beachten Sie das kleine Mädchen, das gerade unter dem in voller Aktion befindlichen Selfaktor hervorkriecht. Unter diesen Selfaktoren sauber zu machen, auch bei laufendem Betrieb, gehörte zur häufigsten Kinderarbeit in Fabriken und wurde insbesondere kleinen Mädchen übertragen.
Die folgenden Fotos und Zeichnungen von Kinderarbeiterinnen und -arbeitern sprechen für sich:



Behandlungsmethoden in der Psychiatrie des 19. Jahrhunderts
Eine der häufigsten Behandlungsmethoden auch noch in den 1870ern Jahren des 19. Jahrhunderts waren die sogen. "Dauerbäder":
Hierbei wurden die Patienten meistens über mehrere Stunden (manchmal sogar über mehrere Tage) ununterbrochen in solche Wannen gesetzt, aus denen nur der Kopf hervorragte. Der restliche Körper war beständig unter Wasser, das zwar gleichmäßig temperiert und wahrscheinlich auch gesäubert wurde (so genau berichten dies die Quellen nicht), aus dem es jedoch für die Patienten kein Entkommen gab.
Angeblich wirkte diese Behandlungsmethode beruhigend. Sie wurde tatsächlich auch für völlig unterschiedliche Diagnosen eingesetzt.