Zeitzeugen-Dokumente

So sieht heute das Schlachtfeld von Fröschweiler-Wörth aus, auf dem am 6. August 1870 Tausende von Toten und Verletzten zurückblieben. Im Hintergrund erkennt man das Denkmal für die Gefallenen.

In diesem Grab auf dem Friedhof in Altenstadt liegen noch immer die Gebeine damals nicht mehr identifizierbarer Franzosen und Deutscher zusammen. Sobald die Schlacht vorüber war, unterschied man weder bei den Toten noch bei den Verwundeten länger zwischen Freund und Feind. Von der Elsässer Bevölkerung wurden auch viele verwundete Deutsche, die man auf den Schlachtfeldern zurückgelassen hatte, gepflegt.

Eindrücke aus den Tuchfabriken

Eine Zeichnung der Tuchfabrik der Gebr. Haas, die im Jahr 1868 in Lambrecht gegründet wurde. Im Hintergrund sieht man sehr eindrucksvoll den Schornstein, durch den der Ruß der Dampfmaschine tagtäglich in den Himmel stieg und sich auf die gesamte Umgebung legte.

Diese Dampfmaschine ist noch heute im Tuchfabrik-Museum von New Lenark in Schottland zu sehen. Mit solchen Dampfmaschinen wurden sämtliche Aggregate in den Tuchfabriken angetrieben. Der Dampf wurde durch Leitungsrohre, die häufig ungesichert waren, geleitet und trieb die sogen. Transmissionsriemen an, die wiederum die Maschinen bewegten.

Die Krempelmaschine diente dazu, die Rohwolle zu kämmen (im Fachbegriff zu karden) und die Vliese daraus herzustellen, die man später in den Spinnsälen mit den Selfaktoren zu festerem Garn verzwirnte.

Die Arbeit an einer solchen Krempelmaschine war sehr gefährlich, da die zahlreichen Rollen rundum alle mit scharfen Zähnen besetzt waren und ununterbrochen rotierten. Die Arbeiter fassten mit bloßen Händen in diese Maschinen, um Störungen zu beheben oder Wartungsarbeiten durchzuführen. Wer Pech hatte und mit dem Arm in die Krempelmaschine geriet, verblutete häufig, bevor Hilfe zur Stelle war.

Beachten Sie auch die freiliegenden Transmissionsriemen. Auch wer damit in Berührung kam, konnte sich aufs Schlimmste verletzten.

Hier sehen wir einen Teil eines sogen. Selfaktors. Diese Maschine zum Verzwirnen der Vliese zu Garn wurde Ende des 18. Jahrhunderts in England erfunden (im dortigen Textilfabrikzentrum in Manchester).

Sie galt den Erfindern als großer Fortschritt, machte sie doch die mühsame Handspinnerei überflüssig.

Leider war die Arbeit für die Frauen und Kinder, die an diesen Selfaktoren beschäftigt wurden, sehr viel mühsamer als die Handspinnerei. Eine Arbeiterin bediente einen Abschnitt mit 140 Spulen, die sich entlang der im Vordergrund sichtbaren Schiene beständig vor und zurück bewegten. Ihre Aufgabe bestand vor allen Dingen darin, die abgerissenen Fäden wieder anzuknüpfen. Auf diese Weise konnte eine Arbeiterin in ihrer 13 stündigen Schicht zwischen 10 und 15 km Wegstrecke zurücklegen.

Zur Kinderarbeit in diesen Spinnsälen komme ich später.

 

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