Die Rose des Herzogs: Was ich beim Schreiben gelernt habe

über die Französische Revolution

Obwohl ich mich vorher eigentlich als Kennerin der Ereignisse der Französischen Revolution betrachtet hatte, wurde mir erst bei meinen Recherchen klar, dass es dabei fast von Anfang an brutal und grausam zuging. Mir war vor allen Dingen die Zeit der Schreckensherrschaft ab 1793 bekannt, die mit der Hinrichtung des Königs Ludwigs XVI. und seiner Frau Marie-Antoinette begann, und schließlich ihre eigenen Kinder Danton und Robespierre fraß.

Dass von mir zuvor eher romantisierte Ereignisse wie der „Sturm auf die Bastille“ oder „Der Zug der Marktweiber nach Versailles“ ebenfalls von blutigen Gräueltaten an Unschuldigen begleitet wurden, wusste ich nicht. Und auch von den entsetzlichen „Septembermassakern“ im Jahr 1792 hatte ich vorher noch nicht gehört.

 

über die erstaunliche Verwandlung eines leichtfertigen Lebemanns zu einem gerechten und frommen Landesherrn

Nichts ist so spannend wie die echte Psychologie.

Dass ein geistlicher Lebemann, der sich einen Deut um die Regeln der katholischen Kirche scherte, sich später zu einem frommen und gottesfürchtigen Mann und gerechten und leutseligen Landesherrn entwickeln würde, hätte ich womöglich gar nicht selbst zu erfinden gewagt. Wieder übertrifft die Realität meine Phantasie.

Aber der Großonkel der Charlotte von Rohan, Kardinal Louis von Rohan, war tatsächlich zu Lebzeiten Marie-Antoinettes die Person, die maßgeblich in die sogen. „Halsbandaffäre“ verwickelt war. In seiner (sicher nicht nur platonisch) gefärbten Verehrung für Marie-Antoinette saß der Kardinal einer Betrügerin auf und ließ sich dazu hinreißen, die unglaubliche Summe von 1,6 Millionen Livres für ein (meiner Ansicht nach zudem noch scheußliches) Halsband vorzufinanzieren, was sich Marie-Antoinette angeblich wünschte.

Der daraus resultierende Skandal gereichte ihm natürlich nicht zum Vorteil. Er saß in Untersuchungshaft in der Bastille und wurde auch nach seinem Freispruch vom Hof verbannt. Trotzdem blieb er ein treuer Anhänger der Bourbonen. Anders als die Königsfamilie floh er jedoch rechtzeitig in seine kleine rechtsrheinische Herrschaft Ettenheim und damit aus dem unmittelbaren Einflussbereich der Revolution.

Dort lebte er im Vergleich zu seinem luxuriösen vorigen Leben eher bescheiden. Er besann sich auf seine Würde als geistlicher Fürst und regierte sein Volk einerseits mit tiefer Frömmigkeit, andererseits ohne jeden Dünkel, wie man ihn bei den ja noch überwiegend absolutistisch gefärbten Landesherren der damaligen Zeit in der Regel findet.

 

über die kleine badische Stadt Ettenheim

Dass dieses beschauliche, heute noch entzückend mit Bauwerken aus der damaligen Zeit bestückte Städtchen einstmals eine solche Rolle in der europäischen Geschichte spielte, wie sie mein Roman beschreibt, hätte ich mir niemals träumen lassen. Allerdings möchte ich an dieser Stelle noch nicht zu viel darüber verraten, sonst nehme ich einen großen Teil der Ereignisse in meinem Buch ja vorweg.

 

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