Die Kaffeehaus-Saga: Die Buchidee

Die Buchidee zu meiner Kaffeehaus-Saga kam mir im Oktober 2018 in einem wunderbaren, altmodischen Café in Speyer. Dort gönnten mein Mann und ich uns anlässlich seines Geburtstages einen freien Tag.

Nach dem Abschluss meiner Weingut-Trilogie trug ich mich zunächst mit dem Gedanken, eine jener Nachkriegsgeschichten zu schreiben, wie sie damals gerade in Mode waren. Ich hatte dafür sogar ein historisches Vorbild. Meine verstorbene Schwiegermutter hatte sich in einer abenteuerlichen Flucht mit 17 Jahren von ihrem Geburtsort in Mähren nach Wien durchgeschlagen.

Ich hatte sogar schon mit den Recherchen für diesen Roman begonnen und meinem Verlag dazu ein Exposé eingereicht. Allerdings war mir dabei bereits klar geworden, wie deprimierend die Verhältnisse in dieser schlimmen Zeit waren, die meine Quellen widerspiegelten.

Nun saß ich in jenem wunderschönen Café in Speyer mit Blick auf ein üppiges Kuchenbuffet und fragte mich auf einmal, warum ich denn über so ein „ungenießbares“ Thema schreiben sollte. Zumal ich über Wien in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ja bereits für meinen dritten Band der Weingut-Saga recherchiert hatte.

Plötzlich war der Gedanke da: Nach dem Weingut könnte jetzt doch ein Kaffeehaus im Mittelpunkt einer neuen Saga stehen. Es fehlte mir nur noch die Idee, womit ich den ersten Band mit Leben füllen könnte. Was war ein spannendes Motiv für mich und meine Leser*innen?

Plötzlich fiel mir die Tragödie von Mayerling ein, die ich bis dato allerdings für eine kitschig-romantische Liebesgeschichte gehalten hatte. Trotzdem ein interessantes Thema. Immerhin beging der damalige Thronfolger Kronprinz Rudolf gemeinsam mit seiner Geliebten Mary Selbstmord und stürzte das Habsburger Kaiserreich damit in eine existenzielle Krise.

Sofort begann mein Mann zu googeln und schon nach den ersten Zeilen erkannte ich, dass man heute jene Liebesgeschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet und beurteilt, als zu den Zeiten, zu denen ich mich noch dafür interessiert hatte. Schnell fand ich auch eine sehr anschauliche Quelle, die die Ereignisse auf dem jüngsten Forschungsstand zusammenfasste.

Und da war sie nun, die Idee zum ersten Band meiner Kaffeehaus-Trilogie. Bevor ich mich jedoch in die weiteren Recherchen stürzte, stellte ich die Idee bei einem gemütlichen Kaffeetrinken im Rahmen des Lesefestivals lit.Love im November 2018 meinen Goldmann-Verantwortlichen vor. Sie waren auf Anhieb begeistert.

„Torten statt Trümmer“ wurde das Schlagwort, das mich bei meinen weitergehenden Recherchen beflügelte. Und siehe da, schnell war der Stoff für einen zweiten und dritten Roman skizziert. Den Vertrag für die ersten beiden Bände hatte ich schon drei Wochen später in der Tasche!

 

 

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